Die Gefährlichkeit von Desinfektionsmitteln
Die Gefährlichkeit von Desinfektionsmitteln
Die Gefährlichkeit von Desinfektionsmitteln ist dem einzelnen Verbraucher, anscheinend gar nicht bewusst. Die Auswahl an Desinfektionsmitteln in den Regalen von Apotheken und Drogeriehäusern ist groß und die Vielfalt verschiedener Produkte erst recht. Da gibt es antibakterielle Gels, Desinfektionssprays, Hygienetücher u.v.m. und alle versprechen, Keimkiller zu sein.
Für immer mehr Menschen werden die handlichen Keimkiller-Fläschchen zum unverzichtbaren Begleiter im Alltag, ohne die Gefährlichkeit von Desinfektionsmitteln überhaupt in Erwägung zu ziehen. Doch der mehrmals tägliche Gebrauch von Desinfektionsmitteln bewirkt genau das Gegenteil von dem, was man sich davon verspricht, und kann auf Dauer sogar schädlich sein. Hygiene-Experten raten deshalb dringend: Hände weg von Desinfektionsmitteln, Händewaschen reicht!
Die Gefährlichkeit von Desinfektionsmitteln, im Überblick
Wie uns wiedermal die Werbung oder auch einige Mediziner und Politiker weiß machen wollen, brauchen wir gerade in der „Corona-Krise“, Mund- und Nasenschutz und jede Menge Desinfektionsmittel, um Keime und Bakterien zu eliminieren.
Dr. Johannes Wimmer, gibt uns Auskunft über die Gefährlichkeit von Desinfektionsmitteln. Als erstes, so erklärt und Dr. Wimmer, enthalten Desinfektionsmittel natürlich Alkohol. Alkohol sorgt dafür, dass die Schutzschicht unserer Haut geschädigt wird. Diese Schädigung der Schutzschicht hat zur Folge, dass nunmehr erst recht Keime und Bakterien über die Haut eindringen können. Also das, was man eigentlich verhindern will, das Eindringen von Keimen und Bakterien über die Haut, wird somit sogar gefördert.
Nicht außer Acht zulassen ist die Tatsache, dass Bakterien unglaublich anpassungsfähig sind. Das bedeutet, dass wenn Sie mehrmals täglich Desinfektionsmittel benutzen, Bakterien Resistenten aufbauen und multiresistent werden. Die Gefährlichkeit von Desinfektionsmitteln, liegt in weiteren Inhaltsstoffen begründet.
Dass Desinfektionsmittel schädlich sein können, lesen wir immer wieder. Und dabei sind nicht nur das Handdesinfektionsmittel gemeint, sondern auch solche Stoffe, die anderen Produkten beigemischt sind. Starke Kritik findet derzeit der Inhaltsstoff Triclosan, zu dem es jetzt wieder neue Erkenntnisse gibt – die vor allem Frauen betreffen.
So gefährlich ist die Wirkung von Triclosan
Die weit-verbreitete Verwendung des umstrittenen antibakteriellen Zusatzstoffes Triclosan könnte zur Entstehung von Antibiotika-Resistenzen beitragen. Forscher haben einen Zusammenhang zwischen der Unempfindlichkeit gegen Antibiotika aus der Gruppe der Chinolone und der gegen das viel verwendete Biozid gefunden.
Chinolone sind bakterizide Wirkstoffe aus der Gruppe der Antibiotika, welche für die Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten verabreicht werden.
Die Befürchtung sei, dass Triclosan die Entstehung antibiotikaresistenter Bakterienstämme fördere, erklärt Mark Webber von der Universität Birmingham.
Triclosan wird weltweit als Bakterien-Hemmer in Kosmetik-Produkten, Desinfektionsmitteln, schweißhemmenden Kleidungsstücken, Haushaltsreinigern und Waschmitteln verwendet.
“Der Zusammenhang zwischen Chinolon- und Triclosan-Resistenz ist wichtig, da Triclosan binnen 20 Jahren allgegenwärtig in der Umwelt und selbst in menschlichem Gewebe geworden ist”, sagt Laura Piddock, die ebenfalls an der Universität Birmingham forscht.
Chinolone, werden bei bakteriellen Infektionen etwa des Bauchraums, der Atemwege und der Augen sowie bei Harnwegs- und Geschlechtskrankheiten eingesetzt.
Sie wirken auf ein bestimmtes Enzym der Bakterien, die DNA-Gyrase. Eine Gyrase ist ein Enzym, das die Raumorientierung von geschlossenen DNA-Molekülen verändert.
Seine Aufgabe ist, dass im Zellkern aus Platzgründen verdrillt vorliegende Erbgut aufzudrehen, wenn es zur Produktion neuer Zellbestandteile abgelesen werden soll. Chinolone blockieren das Enzym und verhindern so die Herstellung lebenswichtiger Proteine – sodass der Erreger abstirbt.
Die Verbraucherzentralen warnen
Triclosan ist ein antibakterieller Wirkstoff in Desinfektionsmitteln und Kosmetikprodukten, der gesundheitsschädigend wirken kann und die Umwelt belastet.
Das Wichtigste in Kürze:
- Triclosan kann Allergien hervorrufen, Bakterien resistent gegen anti-mikrobielle Mittel machen und unter UV-Strahlung noch giftige Dioxine bilden. In Tierversuchen wirkte Triclosan außerdem schädigend auf das Hormonsystem und die Darmflora
- Verzichten Sie deshalb auf Kosmetikprodukte, die Triclosan enthalten.
- Zurzeit wird Triclosan vor allem noch in Zahnpasta und wenigen Deos verwendet. Prüfen Sie die Inhaltstoffe vor allem, wenn mit antibakterieller Wirkung geworben wird.
Warum ist Triclosan schädlich für die Gesundheit und die Umwelt?
Seit Jahren schon schießen Umwelt- und Verbraucherschützer gegen Triclosan in Kosmetikprodukten. Die Gefährlichkeit von Desinfektionsmitteln, die in der „Corona-Krise“ vermehrt zum Einsatz kommen, wird vernachlässigt.
Hersteller setzen den Konservierungsstoff Triclosan vor allem ein, wo eine antibakterielle und geruchshemmende Wirkung erwünscht ist – etwa in Fußpflegemitteln, Deos und Zahnpasten.
2016 wurden in den USA Triclosan und weitere umwelt- und gesundheitsschädigende Keimkiller in abspülbaren Hand- und Körper-Reinigungs-Produkten verboten.
Triclosan kann Kontaktallergien auslösen. In Tierversuchen wirkte der Stoff schädlich auf das Hormonsystem. Laborstudien zeigten, dass Bakterien, die Triclosan ausgesetzt wurden, eine Resistenz auch gegenüber anderen antimikrobiellen Stoffen und in manchen Fällen sogar gegenüber Antibiotika entwickelten.
Auch in der Umwelt richtet Triclosan Schäden an! Triclosan kann in Kläranlagen nicht vollständig abgebaut, sondern nur verändert werden. In dieser Form gelangt es in die Gewässer und schädigt Fische und Algen. Unter Lichteinstrahlung können sogar langlebige, noch schädlichere Dioxinverbindungen entstehen.
Wenn Klärwerke unter anderem auch Triclosan nicht vollständig abbauen, gelangt das belastete Wasser ins Oberflächen- und Grundwasser, was wiederum zur Trinkwasser-Aufbereitung, vom Wasserwerk genutzt wird. Die beste Versicherung, um keine gesundheitsgefährdenden Stoffe im Trinkwasser zu haben, ist die Eigensicherung der Trinkwasserversorgung.
In welchen Kosmetikprodukten darf Triclosan noch verwendet werden?
In Desinfektionsmitteln, Zahnpasta, Mundwasser, Körperseife, Duschgel, nicht sprühbaren Deos, Gesichtspuder, Schminke sowie in Mitteln, mit denen Finger- und Fußnägel vor der Anwendung künstlicher Nagelsysteme gereinigt werden ist Triclosan noch erlaubt.
In Produkten, die auf der Haut verbleiben und die eine großflächigere Anwendung erfordern wie Fuß-Creme oder Körperlotion, ist Triclosan verboten.
Triclosan verändert die Darmflora
Wer die Gefährlichkeit von Desinfektionsmittel noch nicht erkennt, dem sei auch folgendes gesagt: Wer regelmäßig Desinfektionsmittel benutzt oder Zahnpasta und andere Kosmetikprodukte, die Triclosan enthalten, verändert die Bakteriengemeinschaft im Darm.
Forscher haben Mäusen über die Nahrung Triclosan verabreicht. Und zwar in ähnlichen Konzentrationen, wie sie auch Menschen in der westlichen Welt ausgesetzt sind.
Nach drei Wochen zogen die Forscher Bilanz: Und entdeckten, dass sich im Darm der mit Triclosan behandelten Mäuse Entzündungen gebildet hatten. Außerdem untersuchten die Forscher Nager, die bereits eine chronisch entzündliche Darmerkrankung entwickelt hatten: Bei diesen Tieren verstärkte die Triclosan-Abgabe die Symptome.
Und auch bei Mäusen mit ersten Anzeichen von Darmkrebs machten die Forscher eine beunruhigende Entdeckung: Die Tumore wuchsen deutlich während der Behandlung.
Wasserklinik-Fazit
Die Gefährlichkeit von Desinfektionsmitteln für ihre Gesundheit, wird weitestgehend von den Verbrauchern unterschätzt. Unsere Empfehlung, meiden Sie Desinfektionsmittel und achten Sie auf Ihre Hände-Hygenie.
Viele Infektionskrankheiten werden über die Hände übertragen. Dazu gehören beispielsweise Erkrankungen wie Erkältungen, die Grippe oder ansteckende Magen-Darm-Infektionen. Händewaschen ist eine einfache und wirksame Maßnahme, die vor einer Ansteckung schützen kann.
Wenn Sie sich regelmäßig gründlich die Hände waschen, schützen Sie sich und andere vor vielen Krankheitserregern. Denn gründliches Händewaschen senkt die Anzahl der Keime an den Händen auf bis zu einem Tausendstel.
Damit verringert sich das Risiko, dass Erreger beispielsweise mit dem Essen in den Mund oder über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper gelangen oder an Familienmitglieder, Freunde oder Kollegen weitergereicht werden. Das ist in Zeiten von Krankheitswellen besonders wichtig.
Dass Händewaschen tatsächlich die Häufigkeit von Infektionskrankheiten senkt, wurde in vielen Studien untersucht und bestätigt. Achten Sie natürlich auch darauf, optimal gefiltertes Trinkwasser, mikrobiologisch reines Trinkwasser zu sich zu nehmen und zwar in ausreichender Menge, gerade in den warmen Jahreszeiten.
Quellen:
(Toxicological Sciences: Zorilla et al., 2009)
https://www.welt.de/gesundheit/article166256180/So-gefaehrlich-ist-die-Wirkung-von-Triclosan.html
https://www.fitbook.de/health/bakterien-koennen-tausende-kilometer-allein-fliegen